Satire über Papst spaltet Italien

Satire über Papst spaltet Italien
Satire über Papst spaltet Italien

Ein neuer Film über den Papst, der in Bälde auf dem Filmfestival in Cannes laufen wird, hat für große Aufregung in Italien gesorgt. Satire oder Gotteslästerung? Die Meinungen sind gespalten – und sorgen dafür, dass dem neuen Film von Nanni Moretti bereits kurz nach seinem Start in den italienischen Kinos eine große Publicity zuteil wird.

Nanni Moretti: Ein Regisseur spaltet Italien

Nanni Moretti gilt als „Revolutionär“ unter den Regisseuren in Italien, der sich nicht scheut, bekannte Persönlichkeiten satirisch aufs Korn zu nehmen. Moretti hatte bereits mit seinem Film „Der Italiener – Il Caimano“ den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi persifliert. In seinem neuen Streifen „Habemus Papam“ ist nun Gottes höchster Würdenträger auf Erden die Hauptperson: Der bekannte italienische Darsteller Michel Piccoli (85) übernimmt in der Satire die Rolle des frisch gewählten Papstes, der an ernsten psychischen Problemen leidet. Kurz nach seiner Amtsübernahme muss der Papst auf Grund eines Nervenzusammenbruchs für mehrere Tage in Rom untertauchen. Daraufhin stellt der Vatikan voller Sorge um sein Oberhaupt einen Psychotherapeuten an (gespielt von Regisseur Nanni Moretti). Unterstützt von seiner Frau, muss der „Seelenklempner“ nicht nur den Papst wieder aufbauen, sondern auch die nervös gewordenen Bischöfe besänftigen, die in heller Aufruhr auf Grund des Zusammenbruchs des „Heiligen Vaters“ sind und einen sofortigen Rücktritt des Papstes befürchten.

„Habemus Papam“: Satire oder Gotteslästerung?

Wie nicht anders zu erwarten, sind die Meinungen in Italien zu dem neuen Film von Nanni Moretti äußerst gespalten. Größter Kritiker war direkt nach Start des Films die italienische Bischofskonferenz, die den Streifen nicht als Satire akzeptieren kann, sondern vielmehr als Blasphemie geißelt. Die Jesuiten in Italien äußerten sich hingegen überraschend positiv über den Film, da Moretti in „Habemus Papam“ den „christlichen Blick auf die leidende Menschlichkeit” überzeugend darstellt. Filmkritiker in Italien haben zwar einige schwache Stellen im Drehbuch ausgemacht, den Film aber insgesamt sehr wohlwollend beurteilt.

Christian Bathen

Datum: 19.04.2011

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