Italien kündigt Sparmaßnahmen an

fallender Aktienkurs
Italien kündigt Sparmaßnahmen an

USA und Europa – zwei Märkte zur gleichen Zeit sind stark in Bedrängnis geraten. Überall in der Europäischen Union ist die Krise allgegenwärtig, und das nicht nur in Griechenland, wo der Euro erstmals in Wanken geraten ist. Auch in Italien schrillen die Alarmglocken, und Regierungschef Silvio Berlusconi hat mit vollmundigen Versprechungen dafür gesorgt, dass Italien nun unter Druck steht und weltweit mit einer großen Erwartungshaltung misstrauisch beäugt wird.

Italien: Endet die Deadline wirklich schon 2013?

Die Mitarbeiter des italienischen Finanzministeriums in Rom haben ihren Sommerurlaub unterbrochen und arbeiten auf Hochtouren. Seit vergangenen Freitag ist ihre Aufgabe klar: Die Finanzbeamten sollen Vorschläge abliefern, wie die Regierung in Italien die Ankündigung einhalten kann, die Ministerpräsident Silvio Berlusconi am Freitag den Märkten mitteilte: Berlusconi kündigte an, schon im Jahr 2013 statt erst im Jahr darauf den italienischen Haushalt auszugleichen.

Was hat Berlusconi zu dieser gewagten Äußerung veranlasst? Einer der Gründe: Der Druck aus den anderen Staaten in Europa in dieser Angelegenheit steigt sukzessive an. So erhielt Berlusconi in der vergangenen Woche von der Europäischen Zentralbank (EZB) einen sehr ernsten Brief, in dem die EZB Reformen in Italien vorschlug. Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy ermahnten Italien öffentlich und in aller Deutlichkeit, dass groß angekündigte Sparankündigungen letzten Endes auch umgesetzt werden müssten.

Italien ist vor allen Dingen auf Grund des Schreibend der europäischen Banker in der Pflicht, denn die EZB hat vor einigen Tagen Investitionen in italienische Staatsanleihen in Angriff genommen. Der Erfolg ist bereits spürbar: Die Renditen sinken.

Die Italiener zeigen feste Entschlossenheit, ihre Partner nicht zu enttäuschen. Mitte dieses Monats will die Regierung um Silvio Berlusconi eine Sondersitzung einberufen, in der besprochen werden soll, wie im Jahr 2012 20 Milliarden Euro mehr als ursprünglich eingeplant gespart werden können. Europa und die Welt blicken gespannt auf Italien: Kann sich das Land noch einmal mit eigener Kraft aus der Misere befreien?

Christian Bathen

Foto: André Szysnik

Datum: 11.08.2011

Kommentar (1)

Kölnerin

(12.08.2011)

Unglaublich, dieser Berlusconi! Was er in seinem Land so alles 'treibt' , wundert einen längst nicht mehr, aber dass wi rnun alle in der EU dies ausbaden sollen, das ist wirklich die Höhe! Nur weil der Bunga-Bunga Bonsai-Caesar mal wieder über seine Verhältnisse wirtschaftet, wenn das nicht Größenwahn ist, dann weiß ich nicht. Entsprechend skeptisch darf man sein, gegenüber seinen "vollmundigen Ankündigungen". Echt guter Bericht, mit treffender Beschreibung der "Misere".

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